Partner
Services
Statistiken
Wir
Terje Isungset & Arve Henriksen: World Of Glass (Review)
Artist: | Terje Isungset & Arve Henriksen |
|
Album: | World Of Glass |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Gläserner, minimalistischer Ambient-Jazz |
|
Label: | All Ice Records | |
Spieldauer: | 46:48 | |
Erschienen: | 24.10.2014 | |
Website: | [Link] |
Manchmal reicht die menschliche Vorstellungskraft verdammt weit. Besonders dann, wenn sie ihre kreative Vielfalt in der Kunst - besonders auch der Musik - austoben kann. Doch geht diese Kraft unserer Gedanken auch so weit, dass wir uns vorstellen können, eine CD mit Musik zu hören, welche ausschließlich auf Instrumenten erzeugt wurde, die aus Glas stammen? Doch nicht nur das, sondern auch dass sich die Musik zwischen Minimalismus, Jazz und Ambient genauso anhört, als wäre sie mit „echten“ Musikinstrumenten eingespielt worden?
Der norwegische Percussionist TERJE ISUNGSET ist bereits für die ausgefallensten Jazz-Musik-Experimente bekannt, wobei er allerdings zuvor immer auf Instrumente zurückgriff, die er aus Eis fertigte. Vielleicht ärgerte ihn ja, dass die Lebensdauer dieser Klangerzeuger einfach zu kurz war und kam auf den Einfall, nun statt Eis Glas zu bevorzugen. Schnell wohl begeisterte er auch den neben NILS PETTER MOLVAER bekanntesten norwegischen Trompeter ARVE HENRIKSEN von seiner Idee, der auf „World Of Glass“ die verschiedensten Blasinstrumente, ebenfalls aus Glas gefertigt, spielt. Zwei Jahre lang dauerte es vorab, bis an der Estnischen Kunstakademie unter Anleitung der führenden Glas-Künstler EEVA KÄSPER & MARE SAARE mit den Glas-Kunst-Studenten die Instrumente entworfen und hergestellt waren.
Vorrangig erleben wir nun eine wortwörtliche GLAS(S)-Symphonie, die tatsächlich sehr doppeldeutig zu verstehen ist. Denn der finstere Minimalismus, dem wir hier lauschen können, erinnert durchaus an den Kult-Minimalisten PHILIP GLASS oder auch an Musiker, mit denen ARVE HENRIKSEN schon gemeinsam auf der Bühne stand, von DAVID SYLVIAN über JON HASSELL bis hin zu STIAN WESTERHUS und dem CIKADA STRING QUARTET.
Stellenweise trägt die Musik auf „World Of Glass“ fast etwas Hypnotisches, wie bei „Murano Stories“, dann wiederum auch ziemlich Bedrückendes, wie auf „Cave“, in sich. Dunkle Bass-Klänge grundieren fast jeden Titel genauso wie das immer wiederkehrende „Rascheln“ von Glas, so als würde man rhythmisch über einen Scherbenhaufen laufen. Reizvolle Gesänge und viele, oft sehr an eine Trompete erinnernde sowie percussive Sounds runden das vielfältige Klangbild ab. Diese geheimnisvolle Musik voller Melancholie und Glockenklang wird garantiert jeden Hörer überraschen - spätestens dann, wenn er erfährt, dass diese Klangreise sich mitten ins Glashaus begibt, in dem tatsächlich alles aus Glas ist.
Wortwörtlich fragile Musik.
Vorsicht zerbrechlich!
FAZIT: Zwei norwegische Musiker - Percussionist & Trompeter - verwandeln die glitzernde Glaswelt ihrer zerbrechlichen Instrumente in einen kristallklaren Sound, der garantiert einen ehrenvollen Platz in der großen, weiten Welt des anspruchsvollen, minimalistischen Jazz und Ambient erobern wird! Ein Album, welches seiner Ungewöhnlichkeit wegen, sich jeder Punkt-Wertung entzieht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Cave
- Looking Through
- Transparent Shadow
- Crystal Clear
- Surface
- Optical Density
- Silica
- Obsidian
- Float
- Crunchy Crystal
- Melting Glass Process
- Blow
- Murano Stories
- Prism
- Clearness At Departure
- Sonstige - Terje Isungset (Glas-Percussion), Arve Henriksen (Glas-Blasinstrumente)
- World Of Glass (2014)
-
keine Interviews